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Pädagogischer Fachaustausch zu israelbezogenem Antisemitismus: Anmeldung geöffnet!

09.06.2021

Pädagogischer Fachaustausch: Israelbezogener Antisemitismus im Bildungskontext
 
Antisemitismus ist ein facettenreiches und wandelbares Phänomen, das in allen Bereichen unserer Gesellschaft Anknüpfungspunkte findet. Dabei ist vor allem der israelbezogene Antisemitismus auch in der Wahrnehmung vieler Jüdinnen und Juden ein großes Problem. Nicht erst seit der militärischen Auseinandersetzung im Mai zwischen Israel und den Terrororganisationen in Gaza zeigt sich, dass antiisraelische Haltungen und Antisemitismus weit in der Bevölkerung verbreitet sind. In der Bildungsarbeit jedoch sehen sich Pädagog*innen häufig von der Komplexität des Konflikts wie auch seiner Thematisierung überfordert – oder sind im schlimmsten Fall selbst nicht neutral.
SABRA möchte in diesem pädagogischen Fachaustausch zum israelbezogenen Antisemitismus am 30. Juni 2021 von 14:00 bis 18:30 Uhr einen Raum schaffen, in dem über das Phänomen und über Möglichkeiten, ihm zu begegnen, gesprochen wird. Im Anschluss an zwei Podiumsgespräche wird es vier themenbezogene Workshops geben.
Durch den Fachaustausch führt Dr. Norbert Reichel.
 
 
Das Programm:
  • 14:00 - 14:30 Uhr: Eröffnungsgespräch mit Olga Rosow (Jüdischen Gemeinde Düsseldorf) Susanne Blasberg-Bense (Ministerium für Schule und Bildung) und Aslı Sevindim (Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration – angefragt)
  • 14:30 – 16:00 Uhr: Fachgespräch mit Julia Bernstein und Jörg Rensmann, Moderation: Florian Beer und Sophie Brüss
  • 16:00 - 16:15 Uhr: Pause /Austausch
  • 16:15 - 18:15 Uhr: Workshops (Beschreibungen auf der nächsten Seite)
    Workshop 1: MALMAD – Virtueller Methodenkoffer gegen Antisemitismus
    Workshop 2: Der Nahostkonflikt: Fluchtgeschichten
    Workshop 3: Deutsch-Israelischer Jugendaustausch – Ein Wirkungsfeld gegen Antisemitismus
    Workshop 4: #DigitalgegenAntisemitismus
  • 18:15 - 18:30 Uhr: Ausblick / Vernetzung
Workshopbeschreibungen:
 
  • Workshop 1: MALMAD – Virtueller Methodenkoffer gegen Antisemitismus
    MALMAD ist ein durch SABRA entwickelter virtueller Methodenkoffer gegen Antisemitismus und unterstützt schulische wie außerschulische Bildner*innen methodisch in ihrer Arbeit zur antisemitismuskritischen Bildung. Dafür stellt MALMAD sowohl Hintergrundinformationen zu den Bereichen Judentum, Israel, Antisemitismus sowie Demokratie und Menschenrechte zur Verfügung, als auch gesammelte und eigens entwickelte Methoden, die zuvor praktisch geprüft und evaluiert wurden. Teil des Methodenkoffers sind außerdem Verweise auf mögliche Exkursionsorte und weitere Bildungspartner*innen. In diesem Workshop möchten wir insbesondere Methoden und Möglichkeiten vorstellen und diskutieren, pädagogisch zu Israel und israelbezogenem Antisemitismus zu arbeiten. Es sind keine besonderen Vorkenntnisse zu diesen Themenkomplexen nötig.
    Referentinnen: Marina Friemelt und Natalie Kajzer (SABRA)
  • Workshop 2: Der Nahostkonflikt, Fluchtgeschichten
    Das Mideast Freedom Forum Berlin bietet mit dem Seminar „Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt“ seines Projekts „Bildungsbaustein Israel“ Lehrkräften, Multiplikator*innen und Interessierten (mit und ohne Vorkenntnisse) die Möglichkeit, sich intensiv mit dem arabisch-israelischen Konflikt auseinanderzusetzen sowie die Perspektive auf den Konflikt von außen zu reflektieren. Letzterer Aspekt zielt besonders darauf ab, israelbezogenen Antisemitismus zu identifizieren und von Kritik am israelischen Staatshandeln unterscheiden zu können. Im Workshop wird in zwei Stunden das Teilmodul "Der Nahostkonflikt: Fluchtgeschichten“ vorgestellt. Zwei Filme zu Fluchtgeschichten rund um die Staatsgründung Israels thematisieren die Konsequenzen des Krieges von 1948/1949 für arabisch-palästinensische Flüchtlinge und für arabisch-jüdische Flüchtlinge aus den arabischen Ländern und stellen die Schicksale von Betroffenen nach der Staatsgründung Israels 1948 in den Fokus. In einem kurzen Input werden Teilaspekte des Nahostkonflikts vorgestellt und die Positionen der Konfliktparteien diskutiert.
    Referent: Michael Spaney (Mideast Freedom Forum Berlin)
  • Workshop 3: Deutsch-Israelischer Jugendaustausch – Ein Wirkungsfeld gegen Antisemitismus
    Israel und seine Geschichte im Nahen Osten dient oft als Projektionsfläche, um antisemitische Ressentiments zu transportieren. Auch junge Menschen reproduzieren oft gesellschaftlich tradierte, stereotype Bilder und eine ablehnende Haltung gegenüber dem Staat Israel als „jüdisches Kollektiv“. Besonders in den sozialen Medien dominiert der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern das Bild über das andere Land, während die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt Israels wenig thematisiert wird. Welche Wirkung hat die Begegnung junger Menschen aus Deutschland und Israel im Umgehen mit Antisemitismus? Welche neuen Perspektiven eröffnet der deutsch-israelische Jugendaustausch durch den pädagogischen Umgang mit Diskriminierung, Vorurteilen und verzerrten Bildern des jeweils anderen Landes? Die Stimmen der jungen Teilnehmenden bringen zum Ausdruck, dass die Begegnungserfahrung eines gut vorbereiteten Jugendaustauschprogramms positive und nachhaltige Wirkung gegen antisemitische und antiisraelische Ressentiments mit sich bringt.
    Referentin: Ilira Aliai (ConAct)
  • Workshop 4: #DigitalgegenAntisemitismus
    Im Workshop stellen wir, Laura Franke und Silke Kargl, kurz den asynchron-nutzbaren und interaktiven Online-Kurs #DigitalgegenAntisemitismus mit Fokus auf die Elemente zu israelbezogenem Antisemitismus im Bildungskontext vor. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit den Online-Kurs individuell zu erkunden. Anschließend setzen wir uns in einer Arbeitsphase mit zieldienlichen und weniger hilfreichen Interventionen bei Aussagen mit anti-israelischem Inhalt auseinander und erarbeiten gemeinsam einen digitalen Prototyp. Der Workshop eignet sich auch Fortgeschrittene, die sich schon seit einiger Zeit mit israelbezogenem Antisemitismus und/oder digitalen Bildungsmaterialien auseinandersetzen.
    Referentinnen: Laura Franke und Silke Kargl (#DigitalgegenAntisemitismus)

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